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Die Vermesserin der Worte

Lücken zwischen den Gedanken
Manchmal greift man instinktiv zu einem Werk und es gibt einem dieses seltene und wunderbare Wohlfühlgefühl, dieses Werk ist so eines. Die Autorin Katharina Seck, versteht es mit Worten etwas Wunderschönes zu erschaffen. Die beiden Protagonistinnen Ida und Ottilie, sind für mich beide auf ihre eigene Art liebenswürdig, aber zusammen sind sie ein kleines Gedicht. Am meisten berührt haben mich die Themen der Menschlichkeit: Jung trifft auf Alt, fehlende Worte treffen auf ungeahnte Schätze, Geschichten holen Menschen ab und zwischenmenschliche Schwierigkeiten können lösbar sein. Mir gefiel auch die Vertonung durch die Synchronsprecherin Inka Lioba Bretschneider, ihre Stimmnuance passte für mich gut zu dieser emotionalen Geschichte. Es werden auch immer wieder Literaturwerke in die Geschichte mit eingewebt, empfand ich als sehr passend. Ich kann diese poetisch realistische Erzählung, jedem ans Herz legen, der die Liebe zu Worten und zu Geschichten mit authentischer Tiefe genauso zu schätzen und spüren weiß ich, aber Vorsicht es ist wirklich berührend. ;) Sehr gerne, mehr von solchen Kleinodien. 
«Irgendwie schien Ottilie wie ein Buch zu sein, dem man heimlich über die Jahre ein paar Seiten ausgezupft hatte, so das allein noch schöne, aber zusammenhanglose Sätze übrig waren.»
«,...denn ein Mensch der zu einer ersten Begegnung ein Buch mitbrachte, dem würde sie zu Beginn immer einen Vertrauensbonus gewähren. Das war ein ungeschriebenes Gesetz unter Lesenden.»
«Es ist die Geschichte eines jeden Bücherkindes.»
«Na wegen der Lücken zwischen den Gedanken.»
«Sie sehen aus. als wären sie selbst aus Buchseiten gemacht.»
«Etwas fehlte. Jemand fehlte. So sehr, das es ihr oft den Atem nahm.»
«Und sie hatte all ihre Trauer in die Seiten gepresst, all die Liebe und Freundschaft zwischen die Zeilen.»
«Es waren die Kleinigkeiten die sich wie ein Trostpflaster auf ihre wunde Seele legten.»

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